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welches nun seliglich erfüllt ist. In der Frühstunde d. 15tn sagte Bruder Simon: Wenn wir bedencken, was für arme Menschen wir sind, u. wie sehr uns der Heiland geliebet hat, so daß Er sich um unsertwillen in Noth u. Tod gegeben hat, so müßen wir uns in Wahrheit schämen, daß wir Ihn nicht mehr lieben, loben u. Ihm dancken. Ihr wißt ja, wenn wir eine vergnügliche Sache haben, es sey was es wolle, so mögen wir sie nicht gerne missen, weil wir sie lieb haben: Wie vielmehr sollten wir den, der ewig bleibet, u. der schon so viel an uns gethan hat, lieben u. stets im Andencken behalten! Heute entschlief der ledige Bruder Zacharias. Er war 1763 als ein Knabe mit den Seinigen von der Loge hergekommen u. 1765 d. 7tn Apr. getauft worden. Da Panktut, unser alter Bekanter, 6. Meilen von hier südwärts, unsern Bruder Anton bitten lassen, zu ihnen zu kommen, u. ihnen angenehme Worte vom Heiland zu sagen, fuhr er an d. 23tn aus Trieb seines Herzens dahin, welches uns lieb war. D. 24tn empfahl Bruder Jonathan in der Frühstunde den Geschwistern den Umgang mit dem Marter-Mann nachdrücklich u. beschloß mit den Worten: Wenn Er uns nicht täglich nach Seel u. Leib bewahret, so stehen wir immer in Gefahr, in allerley Verderben hinein zu gerathen.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/232&oldid=- (Version vom 7.4.2024)