Segen, u. sie war sehr püncktlich darinnen, daß
sie sowol ihre eigene, als der ganzen Gemeine
Angelegenheiten[WS 1] dem Heiland vortrug. Sie war
von Kindheit auf kräncklich u. gebrechlich u. dieses
Jahr hatte sie, wegen großer Engbrüstigckeit
viel aus zu stehen. Ihren lezten Geburts-Tag
beging sie in der angenehmen Hoffnung, daß es
der lezte seyn könnte, u. so war es auch: denn
nach demselben muste sie die Kranckenstube beziehen,
u. hatte ein sehr schmerzhaftes Krancken-Lager.
Ihre Sehnsucht heimzugehen nahm dabey
sehr zu, u. sie bat oft ihre Schwestern ihr dieses
Glück vom Heiland erbitten zu helfen.
Es wurden fleißig bey ihrem Bette Liturgien gehalten,
da sie ihre liebsten Verse selber angab.
Am 17. ten Sept. früh erhörte der treue Heiland
das Verlangen dieser Seiner Krancken, u.
holte sie zu sich, unter einer mit seiner Nähe
begleiteten Liturgie, u. mit dem Segen ihres
Chors, ihres Alters 23. ten Jahr u. 5. Wochen.
5.) Die in Neuwied heimgegangene ledige Schwester Benigna Caritas Cossard, hat folgendes von sich hinterlaßen. „Ich bin d. 22. ten Oct. 1748. in London geboren, reisete im Junio 1755 mit meinen lieben Eltern nach Herrnhuth, u. kam in dasige Mädgen Anstalt. Der liebe Heiland bekannte sich in meinen Kinder-Jahren gar oft zu
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Angefegenheiten
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/383&oldid=- (Version vom 9.9.2024)