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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/449

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Bey ausgeben, damit sie einmal eine gute Mahlzeit bekämen. Ich sagte ich wollte nicht um ihrentwillen lügen, u. auch nicht für einen Mahumedaner angesehen seyn. Sie wurden böse. Als sie aber sahen, daß ich nicht zu bereden war, gingen sie heimlich hin u. gaben mich doch dafür aus. Der Schaech kam auch bald, grüßte mich sehr freundlich u. brachte zu essen für alles Volck, fragte mich aber weiter nicht, woher oder wohin. Denn wenn jemand hier nicht den ganzen Bart trägt u. ganz bauernmäßig gekleidet ist, so wird er gleich für einen Saratsch oder D'schmide angesehen, u. vor solchem fürchtet sich jedermann auf dem Lande. Ob mir nun gleich diese ganze Sache nicht gefiel, so mußte ich sie doch d. 26tn früh bey einem andern Dorfe zu meinem Verdruß nochmals mit mir spielen sehen; wobey sie mir auch einen Türckischen Namen gaben. Da sie nun weder Brodt noch sonst etwas mit sich hatten, so sagte ich ihnen, ich wolte ihnen lieber etwas geben; als daß sie mich für einen Saratsch ausgeben sollten. Es war überhaupt ein rohes Volck. Nachmittags kamen wir zu einem kleinen Dorf am

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 445. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/449&oldid=- (Version vom 31.8.2024)