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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/452

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irrdische Dinge eine Last, u. er wünschte, frey von allem u. ganz beym Heiland zu seyn, damit ihn nichts mehr störe. Ich erwiederte: wir hätten ja in allem den Heiland zum Vorbilde, u. so lange Er uns hier haben wollte, dürften wir uns nur an Ihn halten: Er habe ja auch gearbeitet, gegessen u. getruncken, u. s. w. Was wir aber Seinem Wandel auf Erden nicht ähnlich an uns fänden, u. wo bey wir Sein Naheseyn nicht fühlten, das dürften wir Ihm nur einfältig klagen, so würde Er uns gewiß davon befreyen. Er weinte dabey, u. es war mir recht wohl bey ihm. Denn ich merckte mehr Ernst bey ihm, als ich noch bey einem Copten gesehen habe. Da ich d. 30tn hörte, daß ein Coptischer Schreiber des Kiaschavs nach Cairo ging, schrieb ich an meine Brüder daselbst, u. versprach dem Boten ein gutes Trinckgeld, wenn er den Brief übergeben würde, weil ich merckte, daß sie darin überaus nachläßig sind; denn es hat mich Hannah Sayich, der Goldschmid, versichert, daß er u. Michael 2mal an uns geschrieben haben, es sind aber weder ihre Briefe uns, noch unsre ihnen zu Händen gekommen. (Da ich nach Cairo zurück kam, fand ich, daß mein Brief auch nicht übergeben worden.)

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/452&oldid=- (Version vom 2.9.2024)