weil es Aufsehen machte in der Kirche eine Erbauungs-Stunde
hielt. Zur Aufweckung mochte
wol dieses gereichen, allein, wie diese Sache
in Christo zu unterhalten, darinn waren wir alle
unwißend, u. es ging gar sehr schwach her, bis
wir uns, nach manchen dazwischen gekommenen Irrungen
u. Trennungen, an die liebe Brüder-Gemeine
anschloßen. Von dem lieben Bruder Hüffel u.
deßen Umgange hatte ich viel Segen, wodurch
ich völlig überzeugt wurde, daß die Brüder
ein Volck Gottes hier auf Erden sind, u. daß
sie Gott zu einen Damm gesezt habe, daß
Christus u. Sein Verdienst, Marter u. Tod
nicht ganz vergeßen, u. ausgemerzt werde.
Ich kan nicht sagen, was darauf die Gemein-Nachrichten,
deren Mittheilung ich mir
aus drücklich aus gebeten, für einen Segen
auf mein Herz gehabt haben. Daher trug
ich weiter nicht das geringste Bedencken, mich
zu den Brüdern zu halten, so daß es auch
der ganzen Stadt kund wurde, daß ich ihr
Mitgenoße sey, u. nicht nur äußerlich in ihrer
Gemeinschaft stehe, welches mir nichts helfen
würde: sondern auch in der Hauptsache
mit ihnen Eins wäre, nemlich allein u. ohne Unterlaßung
mit ihnen in Christi Marter u. Verdienst
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 513. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/517&oldid=- (Version vom 21.8.2024)