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Jesu in den Himmel gehen, der die Menschen so lieb hätte, welches uns erfreulich zu hören war, u. so verbrachten wir diesen Tag bey ihnen vergnügt. Des Abends aber, da wir uns nieder gelegt hatten, musten wir auch erfahren, wie der Fürst der Finsterniß noch unter diesem Volck herrschte u. sein Werck unter ihnen hat. Weil diesen Tag ein gewaltiges Schneegestöber mit Sturmwind war, u. sie nicht auf den Seehundfang ausgehen konten, so kamen des Abends die Leute aus dem andern Hause in dasjenige, wo wir uns aufhielten, weil des Milliks Frau einen Torngak oder wahrsager Geist haben soll, durch welchen sie gut Wetter schaffen, die Seehunde aus der Tieffe hervorbringen u. die Gegend u. Pläze anzeigen könne, wo dieselben ihre Löcher durch das Eis haben, wo sie Luft schöpfen, ja sie soll auch die Renthiere laufen sehen u. anzeigen können, wo die meisten zu bekommen sind. Es wurden daher alle Lampen ausgelöscht u. das Haus stockfinster gemacht. Dann fieng sie an mit einem tiefen Seufzen, Aechzen u. Getöse, ihren Torngak herbey zu holen bis sie anfieng Worte auszustoßen

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/57&oldid=- (Version vom 21.11.2023)