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war die Wittwe des Anauke von welcher Bruder Schneider in dem Bericht von seinem Besuch Erwähnung gethan hat. Ihr Name ist Nariaina. Sie schien in ihrem Herzen bewegt zu seyn, wozu eben die lezten Worte ihres verstorbenen Mannes, auf seinem Todtenbette die Gelegenheit gewesen, denn als sie nach heidnischer Art weinte, schrie u. sein Weggehen beklagte u. ihn fragte: Willst du nun mich u. deine 2 Kinder verlaßen? so sagte er: sey nicht so betrübt, denn ich gehe zum Heiland. Diese lezten Worte des Anauke haben seiner Frauen das Herz so eingenommen, daß sie ernstlich bey sich angefangen hat zu dencken: Nun will ich auch meinen Torngak u. allen Heidnischen Gebräuchen absagen. Nun will ich auch anfangen an den Heiland zu glauben, wie mein Mann. Bruder Drachard schreibt: Ich habe ihren Mann bey der ersten Besuch Reise in Chateaubay kennen gelernt. Damals war er nicht angenehm anzusehen. Er hatte nur ein Auge u. sahe wie ein Räuber u. Mörder aus. Bey meiner 2tn Besuch Reise, fieng er an stille zu sizen u. zu zu hören u. da ich das 3te mal hier anlangte, kam Er zu mir auf

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/65&oldid=- (Version vom 21.11.2023)