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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/689

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auf ein Schiff als ein Schiffs-Junge verdingen damit ich sicher nach Holland käme. So gut sie es mit mir meynte, so wenig durfte ich ihr den Schrecken, den mir ihre Worte einjagten mercken laßen, u. wandte mich daher in der Stille zu dem, welcher meines Angesichtes Hülfe war. Es kam auch ein Schiff, auf welches ich als Schiffs-Junge verdungen wurde, meine Wirthin versorgte mich mit Lebens-Mitteln u. empfahl mich dem Schiffer als ihr eigen Kind. Hier erfuhr ich freylich eine ganz andre Lebens-Art, als ich in des Herrn Generals Hause gewohnt war, u. muste des Nachts in der Näße u. Kälte auf dem Schiffe liegen. Endlich konnten wir des Eises wegen nicht weiter fahren, u. der Schiffer brachte mich mit meinen Sachen in ein nah gelegenes Städtgen von wannen ich mich auf Anrathen nach Zerbst begab. Daselbst wurde ich zufälliger Weise mit einen Kaufmann bekannt, dem meine Umstände sehr zu Herzen gingen. Er nahm mich in Sein Haus, u. erwies mir viele Liebe, wollte mich auch, weil Er keine Kinder hatte zum Erben machen, damit ich mich auf meiner vorgegebenen Schneider Profeßion sezen u. gut ernähren möchte. Dieses brachte mich in neue Verlegenheit u. weil ich ein grosses

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 685. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/689&oldid=- (Version vom 30.6.2024)