Marterwoche ließ sie sich die Leidensgeschichte Jesu vorlesen, u. mit Gesang unterhalten, zu ihrem besondern Trost u. Erquikkung. Ihre Schmerzen u. viele schlaflosen Nächte ertrug sie mit ungemeiner Geduld, u. war dabey licht u. vergnügt. Um die Mitte des Aprils gab sie zu verstehen, daß sie wol von dieser Krankheit nicht mehr genesen würde; und ihr Herz u. Sinn war nun ganz auf ihr bevorstehendes Glück gerichtet, u. sie seufzete oft zum lieben Heiland: Komm bald! Zulezt hatte sie noch viel auszustehen, besonders an ihrem Heimgangstage (d. 24 April 1787) aber mitten unter diesem Leiden fing sie einmal recht lieblich an zu singen: Nichts ist an mir, nichts als armes p Zu Mittag sagte sie noch ganz vernehmlich: Ach der gute Heiland, nur noch eine Stunde! u. sahe dabey sehr vergnügt aus. Dieser
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/19&oldid=- (Version vom 29.12.2024)