so lange ich lebe, unvergeßlich bleiben; u. ich muß sagen, so oft ich dieses hohe Gut seitdem genoßen, hat sich allemal das damals gehabte selige Gefühl bey mir wieder erneuert.
Anno 1742 wurde ich zur Aufsicht bey
den Kindern mit angestellt, u. verbrachte
meine Zeit sehr vergnügt bey
ihnen. Anno 1743 wurde ich zur Akoluthie
angenomen u. als Arbeiterin
der größeren Mädchen angestellt. Diese
Gnade beugte u. beschämte mich gar
sehr, weil ich mich für viel zu unvermögend
kannte, es diente mir aber
auch dazu, daß ich mich selbst immer
beßer kennen lernte. Anno 1745 erhielt
ich einen Ruf in die Kind Mädchen-Anstalt
nach Amsterdam, u. zog anno
1747 mit derselben nach Zeist. In
diesem Jahre wurde ich auch ins ledige
Schwesternchor aufgenomen. Weil
ich immer sehr kränklich war, so wurde
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/31&oldid=- (Version vom 30.12.2024)