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zu Eich 5 zu Perseifen 4
Hundhausen 1 Hau 18
Obernau 1 Distelshausen 18
Helpenstell 1 Seifen 18
Roth 1 also im Ganzen 208 Hausgesess.

Dieses Verzeichniß ist unstreitig wegen des Kirchbaus aufgenommen. Die Einwohner zu Gierzhagen, Rommen und Mittel wurden, weil zu Dattenfeld gehörig, nicht als eingepfarrte Hausgesessene betrachtet, genossen aber von Alters her nach dem Herkommen mit den Kirchspielseingesessenen gleiche Rechte und erfüllten aus freien Stücken die gleichen Pflichten, wie jene. Es waren zu Gierzhagen 15, zu Rommen 9, zu Mittel 3 Haushaltungen lutherisch. Sie erbieten sich, wie es heißt, „ganz freiwillig, ungezwungen und gedrungen,“ zum Kirchbau 200 Rthlr. geben, auch ihren Verpflichtungen gegen den Glöckner und Organisten nachkommen zu wollen, wogegen die ehrsame Gemeinde verspricht, sie, wie von Alters gebräuchlich gewesen, beizubehalten, ihnen Erbstände zukommen und sie sonstige zum Gottesdienst gehörige Stücke genießen zu lassen.

Was endlich den durch den Neubau der Kirche herbeigeführten unter Wirth begonnenen, unter seinem Nachfolger Foerst fortgeführten und erst unter Westhof nach 20jähriger Dauer beendigten Prozeß gegen einige Inhaber des großen Zehnten anlangt, so sei aus dem umfangreichen Aktenstoß, welchen derselbe hervorgerufen, nur das erwähnt, das von den Kirchenbaukosten 3485 Rthlr. auf jene Decimatores majores vertheilt werden mußten, weil sie nach Recht und Gesetz verpflichtet waren, das Rosbacher Kirchenschiff im Stande zu halten. Sie verweigerten zum Theil die Zahlung, weil das neue Kirchenschiff weit größer sei, als das alte, ließen sich dann aber doch nach und nach zu einem Vergleich mit der Gemeinde ein, auf Grund dessen z. B. der Graf von Delbrück, Besitzer des Rittergutes Mauel, der gleichfalls ein Erbbegräbniß in der Kirche hatte, im Jahre 1786 sich erbot, 1300 Rthlr. zu zahlen, während wegen des Helpensteller Zehnten nur 180 Rthlr. festgesetzt wurden.

Wirth überlebte den Neubau der Kirche nur um einige wenige Jahre. Die neue Kanzel welche mit dem Schalldeckel erst 1772 aufgestellt wurde, sollte er nicht mehr betreten. Er starb, nachdem auch er geraume Zeit Oberbergischer Assessor gewesen war, im Jahre 1769. Er konnte auf eine reichbewegte, arbeitsvolle Zeit in Rosbach zurückblicken, die zwar noch vor seinem Tode manche Früchte zeitigte, aber doch auch nicht ohne ernstliche Gefahren für die Gemeinde und ihn selbst geblieben war.

Die Gemeinde fühlte es, daß es noth thue, nach dieser

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Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/27&oldid=- (Version vom 7.4.2021)