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4. Okt. 1860 Theodor Brüning als Lehrer, Kantor und Organist, und nach dessen Wegzug im Juni 1864 nach Burg an der Wupper am 19. August 1864 Wilhelm Scheffels von Harscheid in der Gemeinde Nümbrecht, seit Anfang October 1870 Lehrer und Organist in Wald.

Neben der Rosbacher Schule, welche stets als Pfarrschule betrachtet worden war, aber allmälig den Charakter einer evangelischen Communalschule angenommen hatte, entwickelten sich nach und nach aus den oben angeführten sogenannten Heckschulen die evangelischen Communalschulen zu Oettershagen, Halscheid und Imhausen, deren Geschichte indessen weniger mit der kirchlichen Entwicklung der Gemeinde zusammenhängt und deshalb hier füglich übergangen werden kann.

Von den Ereignissen, welche zu Mollys Zeit auf die innere und äußere Entwicklung der Gemeinde von Einfluß gewesen sind, erwähnen wir noch kurz folgende:

Gelegentlich des 300jährigen Jubelfestes der Reformation im Jahre 1817 hatte Friedrich Wilhelm III., seiner Zeit Rechnung tragend und seiner persönlichen Neigung und Ueberzeugung folgend, einen Aufruf zu einer lutherisch-calvinischen Union behufs einer Wiedergeburt der protestantischen Kirche ergehen lassen, der vielfach großen Anklang fand. 1822 wurde eine neue Agende entworfen, und dieselbe 1829 durch eine neue Redaktion und die Aufnahme einer größeren Auswahl von Formularen annehmbarer gemacht. Bald galt diese Agende als kirchliche Norm, und die Union als eine staatskirchliche vollendete Thatsache. – Unterm 6. Juli 1833 wurde von Cöln aus auch an die Gemeinden der Agger-Synode die Aufforderung gerichtet, sich nunmehr endgültig darüber zu erklären, ob sie geneigt seien, nach dem Wunsche und Vorgange Sr. Majestät des Königs sich der Union der evangelischen Kirche anzuschließen, damit die Behörde wisse, ob sie es mit einer unirten oder nicht unirten Gemeinde zu thun habe. Daraufhin tritt die Gemeinde Rosbach am 9. Juli 1834 förmlich der Union bei.

Am 19. Juni 1836 trat die größere Gemeindevertretung zusammen, um über die Einführung des „Evangelischen Gesangbuches“ an Stelle des bisher gebräuchlichen lutherischen, der „singenden und klingenden Berge“, zu berathen und zu beschließen. Allein erst am 30. Juni 1839, nachdem das neue Gesangbuch neben dem alten eine Zeit lang gebraucht worden war, konnte der Beschluß gefaßt werden, nunmehr das alte gänzlich außer Gebrauch zu setzen. Als Tag der Einführung des „evangelischen Gesangbuches“ wurde der 4. August, der Tag der Feier des Geburtsfestes

Empfohlene Zitierweise:
Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/37&oldid=- (Version vom 7.4.2021)