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Ergebniß dieser Vorarbeiten sollte Pastor Molly indessen nicht mehr erleben. Es wurde eine Kirchen- und Hauscollekte bewilligt und während der Vacanz nach Molly's Tode, die letztere durch Deputirte der Gemeinde, eingesammelt und dann die Restauration der Kirche im Sommer des Jahres 1866 ausgeführt.

Seine zunehmende Kränklichkeit nöthigte Pastor Molly im Frühjahr 1863, sich nach einer Hülfe in der Verwaltung des Pfarramtes umzusehen und behufs Herstellung seiner Gesundheit einen sechsmonatlichen Urlaub nachzusuchen. Dieser Urlaub wurde ihm, vom 11. Mai angerechnet, durch den Herrn General-Superintendenten Eberts mit dem Wunsche ertheilt, das Gott die Ruhe und Cur in Gnaden segnen wolle, und die Pastoral-Hülfs-Gesellschaft sandte ihm am 18. Mai 1863 die erbetene Stütze und Vertretung in der Person des Hülfspredigers Johannes Mühlendyck, des späteren Pastors der Vicariats-Gemeinde Herdorf-Struthütte. Nach dessen Weggang am 16. November desselben Jahres sandte sie den Hülfsprediger Hermann Heinrich Rocholl aus Elberfeld nach Rosbach, der dann im Frühjahr des folgenden Jahres zum Pfarrer der evangelischen Nachbargemeinde Leuscheid erwählt wurde. – Pastor Molly fühlte sich so weit wieder hergestellt und gekräftigt, das er sich entschloß, die Verwaltung des Pfarramtes wieder allein zu übernehmen, indem er auf die bereitwillige Unterstützung durch die benachbarten Amtsbrüder vertrauensvoll rechnete. Allein es war nur ein letztes Aufflackern des erlöschenden Lebenslichtes. Unterm 12. Februar 1865 trägt er durch den Superintendenten Stiefelhagen in Gummersbach bei dem Königlichen Consistorium auf die Zusendung eines Provinzial-Synodal-Candidaten an, wird indessen, da ein solcher nicht disponibel, auf den Privatweg, sich einen Candidaten zu verschaffen, oder, wenn das nicht möglich sei, wieder an die Pastoral-Hülfsgesellschaft verwiesen. Am 5. März 1865 endete der Tod diese Verhandlungen mit dem Leben und den mannigfachen häuslichen und körperlichen Leiden des Pastors Heinrich Friedrich Wilhelm Molly.

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Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/39&oldid=- (Version vom 7.4.2021)