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Forchheim ab; um 12 Mittagmahl in Bernbach; Abends Ankunft in Heilsbronn.“ Unser Abt hatte durch mündliches Benehmen mit dem Markgrafen seine Unterthanen von einer schweren Steuerlast befreit.

Der Markgraf hatte alle Ursache, unserem Abt und dessen Konvent gewogen und dankbar zu sein, da er von ihnen viel Gutes empfangen hatte. Hier ein Beispiel. Im Jahre 1550 entlehnte er von Hans Friedrich von Landeck zu Rheinfelden 6000 fl. Unser Abt und sein Konvent, Bürgermeister und Rath zu Neustadt und sechs Adelige verbürgten sich für die jährliche Zahlung von 300 fl. Zinsen und für die Heimzahlung des Kapitals. In der vom Markgrafen ausgestellten Schuldverschreibung hieß es: „Von Gottes Gnaden Albrecht etc., Hauptverkäufer, wir Abt Johann, auch Prior und Convent, auch Bürgermeister, Rath und Gemeinde zu Neustadt als Mitverkäufer, und dann auch wir Hans Wolther von Hirnheim, Ritter, Wilhelm von Rietheim, Ritter zu Angelberg, Wilhelm Böcklein, Landvogt der Markgrafschaft Hochberg, Hans Wolf von Rechberg und Joachim von Westhausen zu Colmar als Bürgen, bekennen offentlich, daß wir verkauft haben für uns und unsere Erben unserem lieben Herrn Hans Friedrich von Landeck, dieser Zeit zu Rheinfelden, und seinen Erben 300 fl., jährlich an Johanni zu zahlen als Zins aus 6000 fl., welche wir von dem von Landeck baar erhalten haben zu unseres Fürstenthums Nothdurft. Wir verpfänden dafür unsere und unserer Mitverkäufer Städte, Dörfer, Leute, Güter und Gerechtigkeiten. Doch steht uns Verkäufern frei, die jährlichen 300 fl. nach halbjähriger Aufkündigung durch Erlegung von 6000 fl. wieder abzulösen gegen Zurückgabe dieses Briefes, an den wir Verkäufer und Bürgen unsere Siegel gehangen haben auf Ersuchen des Herrn Markgrafen Albrecht, und geloben an Eidesstatt, dieses Alles zu halten. Gegeben zu Plassenburg, 24. Juni 1550.“ In dieser Schuldverschreibung war weiter festgestellt: „Sollten der Gläubiger von Landeck oder seine Erben sich gefährdet glauben, entweder durch Nichteinhaltung der Zinszahlung, oder durch Entwerthung der verpfändeten Gegenstände,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/457&oldid=- (Version vom 1.8.2018)