angeloben, Niemand, der dem Markgrafen Albrecht zustehe, zu beherbergen. Der Thorwart mußte einen gelehrten Eid schwören. Der Abt berichtete sofort über den Hergang sowohl an Albrecht in Schweinfurt, als auch an die Räthe in Onolzbach. Die darauf erhaltenen Bescheide sind in den Beitr. S. 165 und 166 mitgetheilt worden. Dem von Onolzbach aus erhaltenen Bescheid zufolge verweigerte der Abt den in Nürnberg versammelten Räthen des fränkischen Kreises die Vorlage der Rechnungen, aus welchen man entnehmen wollte, welche Forderungen der Geächtete an das Kloster zu machen habe. Nach Heberleins Tod erneuerten die fränkischen Kreisräthe ihre vermeintlichen Ansprüche durch folgenden Erlaß an das Kloster: „Unsere gnädigen Herren und Obern haben nach der Ächtung des Markgrafen Albrecht dessen Rechte und Gerechtigkeiten am Kloster in Besitz und euch in Pflicht genommen. Daher ersuchen und befehlen wir euch ernstlich, daß ihr Alle, oder wenigstens Einige von euch, am 25. Januar in Vorchheim erscheint und vollständige Rechnung ablegt über Einnahmen und Ausgaben, soweit diese den Antheil Albrechts betreffen, und die etwaige Mehreinnahme gegen Rekognition erlegt. Im Falle des Nichterscheinens und Nichtgehorchens müßten wir auf anderem Wege euch zum Gehorsam bringen.“ Der damalige Abt Schörner erholte sich Raths in Onolzbach und empfing folgende Weisung: „Die geforderte Rechnungsablage habt ihr zu verweigern mit dem Bedeuten, daß euer Ehevorfahrer Heberlein lange vor der ergangenen Achtserklärung sich lediglich als dem Markgrafen Georg Friedrich und seinen Regenten und Räthen zugehörig verpflichtet hat; eben so auch ihr selbst.“ In diesem Sinne antwortete der Abt nach Nürnberg.
Wenige Tage nach der beschriebenen Überrumpelung ließ sich unser Abt wegen ärztlicher Hilfe nach Ansbach in den heilsbronner Hof bringen, nicht nach Nürnberg, woher eben der feindliche Überfall gekommen war. Er hatte bereits während seines kurzen Regiments viel Betrübendes erlebt; auch auf seinem Krankenbett zu Ansbach erhielt er noch manche betrübende Botschaft aus Heilsbronn. In einer mondhellen Nacht kamen drei
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 461. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/477&oldid=- (Version vom 1.8.2018)