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Brief, daß unser lieb Freundin Fraw Hedwig von Herrieden, Cunrads Geusser selig von Tapfheim Tochter, unserem Closter von der Andacht, mit der sie sunderlich uns zugethan ist, gegeben hat 40 Pfund Haller, die wir an das Gut zu Hirzbrunn gelegt haben.“ Die Geberin erklärte sich einverstanden mit der gedachten Verwendung ihres Geschenkes, bestimmte aber zugleich: „Von den Gefällen der drei Höfe sollen an Servatius, dem Jahrtage meiner Schwester (Gertraud), mir alljährlich zwei Pfund, dem Prior Heinrich von Liggarthusen lebenslang 60 Pfennige Haller, den Mönchen zum Gedächtniß Cunrads von Tapfheim und seiner Frau an meinem dereinstigen Jahrtage ein Dienst gereicht werden.“ Abt und Konvent machten sich verbindlich, das Alles zu halten und händigten der Geberin die eben mitgetheilte Empfangsbescheinigung ein. Der von der Tochter Hedwig für ihre Eltern, Konrad Geusser und Elisabeth, gestiftete Jahrtag wurde am 9. April gefeiert. Die beiden andern Töchter dieser Eheleute, Gertraud und Adelheid von Herrieden, machten i. J. 1331 dem Kloster gleichfalls Geschenke, die zum Ankauf von Gefällen in Haundorf (s. dort) verwendet wurden. Die Jahrtage der beiden Schwestern sind beim 13. Mai und 17. November vorgemerkt. Gertraud machte es dem Kloster zur Pflicht, die von ihr stipulirten Reichnisse den Mönchen nicht vorzuenthalten; geschähe dieses gleichwohl, so sollte der Betrag für immer dem Kloster entzogen und dem Dapifer von Warberg zugewendet werden. Warberg liegt in der Nähe von Herrieden, dem Wohnorte der drei Schwestern. Erkinger von Reichenau schenkte dem Kloster 51 Talente, welche gleichfalls zum Ankauf von Gefällen in Hirschbronn verwendet wurden. Hermann von Vestenberg der Ältere, Miles, seine Frau Hedwig und seine Söhne schenkten dem Kloster Gefälle von den Gütern des Rier in Hirsbrunne, laut Eintrag im Todtenkalender beim 14. September. Die drei heilsbronnischen Güter daselbst waren noch im vierten Jahre nach dem 30jährigen Kriege öde.

Der vorhingenannte Prior Heinrich von Liggarthusen war vermuthlich mit den drei Schwestern Geußer verwandt und

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/227&oldid=- (Version vom 1.8.2018)