Almosen etc. Nur Pfarrer und Meßner konnten ihre kleine Besoldung und 2 Maas Wein erhalten.“ Alle Ausstände mußten niedergeschlagen werden; „denn die Höfe, die Zins und Gült schuldeten, waren Brandstützen oder öde, dem Kloster heimgefallen, die Besitzer verdorben und gestorben.“ Der Pfarrer Walter starb in Großhaslach. Nach seinem Tode pastorirte Petersaurach der Pfarrer Kon. Renner von Weißenbronn (ermordet, s. bei Weißenbronn). Er vermiethete das ruinose Pfarrhaus in Petersaurach und verpachtete die sämmtlichen Pfarrgrundstücke (15 Morgen Äcker, 2 Tgw. Wiesen). Für Miethe und Pacht erhielt er in Summa 1 Sra. 8 Mtz. Korn. Seine übrigen Einkünfte für die Verwesung der Pfarrei bestanden in 21 fl. vom Klosteramte, 1 fl. 30 kr. vom Gottshaus und 29 Kreuzern Ewigzins von Altendettelsau, „dazu 15 fl. von der Gemeinde, bis sich die Pfarr mag bessern, aber zu keiner immerwährenden Gerechtigkeit; thut also an Geld in Allem 37 fl. 59 kr.; dazu noch die Accidenzien und was der Junker zu Neuendettelsau zuschießen wird.“ Diese spärlichen Mittel boten keine Mannesnahrung. Da man aber für nöthig erachtete, der Gemeinde wieder einen eigenen Pfarrer zu geben, so schlug das Klosteramt 1652 dem Herrn Veit Adam von Eyb in Neuendettelsau vor, einen Zuschuß zu leisten, wofür der in Petersaurach anzustellende Pfarrer die in Folge des Krieges vakante Pfarrstelle Neuendettelsau mitversehen sollte. Der Vorschlag wurde genehmigt, der Unterstützungsbeitrag geleistet, aber nur vier Jahre lang, da Neuendettelsau wieder einen eigenen Pfarrer erhielt. Das Klosteramt deckte den Ausfall.
Nicht während des Krieges, wohl aber vor und nach demselben wurde Petersaurach durch Feuer schwer heimgesucht. 1603 brannten 8 Häuser ab; am 26. April 1658 15 Wohnhäuser, 4 Hofhäuslein, 17 Scheunen; die ganze Häuserreihe an der Ostseite, fast die Hälfte des Dorfes brannte nieder. Die meisten dieser Häuser waren nach dem Kriege neu erbaut worden. Das Brandunglück hatte Logler’s Frau durch brennend gewordenes Schmalz herbeigeführt. Sie und ihr eben im Walde beschäftigter Mann entflohen. Den Beschädigten wurde gestattet, auswärts
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)