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haben sie geplündert, die Menschen theils niedergehauen, gebunden, weggeführt und unchristliche Pressuren begangen, darunter auch ich von einem Trupp Reiter im Lemmerberg, da ich 30 Leser gehabt und Wolf Hengel mein Anschneider gewesen, umritten und gefangen worden, auch schwerlich mit hundert Reichsthalern und guten Worten mein Leben retten können. Da ich nun gesehen, daß der Gewalt zu groß und in der Noth kein ander Mittel zu ergreifen, als hab ich mich den Lemmerberg hinauf begeben, nach dem König in Schweden gefragt, den ich bei dem Thor in Würzburg angetroffen und bittlich um salva guardia angelangt, wobei sobald befohlen worden, mir zwei Musquartirer zu geben. Und da ich mit denen nach Randersacker kommen, aller Orten voll Soldaten gelegen und ausgeplündert gefunden. Wann aber besagte Musquartirer gesehen, daß der Gewalt zu groß, als haben sie begehrt, auch schriftlich salva guardia bei dem König auszuwirken, welches dann geschehen. Gestalten auch die Nachbarschaft an keinem Ort vor den Raubvögeln sicher bleiben können, als haben sich aus großer Noth über 50 Personen zu mir in den Mönchshof in die sechs Wochen und länger begeben, die ich geschützt und allen guten Willen erwiesen. Massen aber mein salva guardia ihrem Obristlieutenant Ruprecht Pürth auf dem Schloß die eingeflehten Personen angemeldet, derselbe mich auf das Schloß fordern lassen, mir 60 Reichsthaler Recompens für 6 Wochen wegen besagter Personen mit Bedrohung Arrests angefordert, wobei ich mich auf Herrn Obrist Axalili berufen, und ersucht, einige Tage in Geduld zu stehen. Dann ich es an die Herrschaft Brandenburg berichtet habe, um Befehl einzuholen. Da aber der Befehl so lang nicht kommen, so ließ mir der Obristlieutenant von meinem Eigenthum acht Fuder Wein und 70 Malter Frucht für sein Recompens wegnehmen.“ Der Schultheiß von Randersacker äußerte gegen den Verwalter Krebs in Heilsbronn: „Der Vogt Grötsch sei ein nachbarlicher Mann gewesen, der bei der schwedischen Einquartierung viel an der Bürgerschaft gethan, sie nach ausgewirkter salva guardia in den Mönchshof genommen und ihnen Schutz gewährt habe.“ Die schwedischen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/430&oldid=- (Version vom 1.8.2018)