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Der taumel rinnt in mildes minnen für den warter

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      Dem jeder schlummer webt ein hold gespinn ·

Von dir die kleinste ferne bringt ihm süsse marter
      Und ungenossner freuden anbeginn.

Du liessest nach im staunen willig niedersinkend
      Erstöhnend vor dem jähen überfluss ·

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Du standest auf in einer reinen glorie blinkend ·

      Du warst betäubt vom atemlosen kuss.

Und eine stunde kam: da ruhten die umstrickten
      Noch glühend von der lippe wildem schwung ·
Da war im raum durch den die sanften sterne blickten

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      Von gold und rosen eine dämmerung.
Empfohlene Zitierweise:
Stefan George: Der siebente Ring. Blätter für die Kunst, Berlin 1907, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:George_Der_siebente_Ring.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)