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und Gertrud jetzt auch an Arnold’s Seite stand und seinen Arm faßte.

„Kommt, wir dürfen nicht die letzten sein,“ sagte das schöne Mädchen, „denn als des Schulzen Tochter muß ich den Tanz eröffnen.“

„Aber was für eine seltsame Melodie ist das?“ sagte Arnold, „ich finde mich gar nicht in den Takt.“

„Es wird schon gehen,“ lächelte Gertrud; „in den ersten fünf Minuten findet Ihr Euch hinein, und ich sage Euch wie.“

Laut jubelnd drängte jetzt Alles, nur die Kartenspieler ausgenommen, dem Tanzsaale zu, und Arnold vergaß in dem einen seligen Gefühle, das wunderbar schöne Mädchen in seinen Armen zu halten, bald alles Andere.

Wieder und wieder tanzte er mit Gertrud und kein Anderer schien ihm seine Tänzerin streitig machen zu wollen, wenn ihn die übrigen Mädchen im Vorbeifliegen auch manchmal neckten. Eines nur fiel ihm auf und störte ihn: dicht neben dem Wirthshause stand die alte Kirche und im Saale konnte man deutlich die grellen mißtönenden Schläge der zersprungenen Glocke hören. Bei dem ersten Schlage derselben aber war es, als ob der Stab eines Zauberers die Tanzenden berührt hätte. Die Musik hörte mitten

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/37&oldid=- (Version vom 1.8.2018)