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Endlich konnte am 8. October das allgemeine Friedensfest gefeiert werden. Freilich dauerte es noch fast ein volles Jahr, ehe das Land auch von der Einquartierung seiner eigenen Truppen, und die waren auch schlimm genug, befreit ward.

König Christian IV. überlebte diesen Friedensschluß noch drittehalb Jahre, in denen er den Kummer hatte, seinen ältesten Sohn Christian vorzeitig ins Grab sinken zu sehen. Trotz der Leiden, die das Land unter ihm erlitten hatte, legt der Chronist Hans Dethlefs aus Windbergen ihm dankbar den Kranz auf das Grab, gewiß ein Nachklang der Gesinnung des Volkes gegen ihn. Er starb zu Kopenhagen den 28. Februar 1648, nach einer Herrschaft von mehr als 51 Jahren, 71 Jahre alt. Das Ende des schrecklichen Krieges, in den er zweimal eingegriffen hatte, durch den Friedensschluß am 24. October, sah er also nicht. Sein Mitregent Herzog Friedrich überlebte ihn noch eilf Jahre bis 1659 den 10. August. Die gemeinschaftlichen Kriegesleiden sind die letzten Züge der gemeinschaftlichen Geschichte Dithmarschens. Es wird nun in den Hader der beiden herrschenden Linien hineingezogen; die beiden Theile verfeinden sich in Anhänglichkeit jeder an seinen Fürsten, zum Theil in stolzer, unwilliger Haltung, bis 1773, das Ende der Doppelherrschaft, wieder Friede und Freundschaft bringt, freilich nicht ohne mannigfaltige Spuren der langen Trennung zurückzulassen.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/201&oldid=- (Version vom 16.9.2022)