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19 Gastwirthe und Schenken,
09 Bäcker,
02 Metzger

sind in beiden Orten.

1706 waren 082 Häuser zu 00.7125 Rthlr. versichert –
1855 dagegen 160 Häuser zu 182.860 Rthr.!

Wer erkennt nicht den ungemeinen Fortschritt in diesen Zahlen? –

Der heutige Viehstand weiset

138 milchgebende Kühe,
320 Ziegen,
114 Schweine,
026 Pferde

nach. Deutlich geht daraus die Wichtigkeit der Ziege für die kleineren Wirthschaften hervor. Die östlichen Provinzen sind nicht so reich an Rindvieh wie Westphalen und entbehren meist die Ziege etc., in Folge der Schafheerden der großen Grundbesitzer.

Größere Werke sind seit Gründung der hiesigen, durch Association, in der Mark entstanden, allein Wetter hat die Bahn gebrochen.

In folgenden Dingen wird namentlich der Vortritt in Anspruch genommen:

In der Eisengießerei die Einführung der Cupuloöfen mit Stichherden, die Formerei schwieriger Maschinenstücke in Sand und den Guß der Hartwalzen.

Die Anfertigung und Verwendung eiserner Getriebe, namentlich der conischen Räder und deren genauer Modellirung nach richtigen Grundsätzen.

Die verbesserte Construction der Cylindergebläse und Wasserräder.

Die Herstellung der ersten doppeltwirkenden Dampfmaschinen bis 100 Pferdekraft.

Die Errichtung einer Kesselschmiede nach englischer Methode und dazu erforderlichen Maschinen und Geräthschaften. Die Meister Moll, Pollmann, Berninghaus, Stuckenholz und Schäfer sind aus dieser Schule hervorgegangen.

Ferner die Anfertigung der ersten Heizapparate mit warmer Luft.

Die Puddlingfrischerei.

Die Einführung der feineren Schleiferei für Stahlwaaren, (mit Hülfe des Mechanikers Prinz aus Aachen,) so wie der englischen Rundsäge.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)