Seite:Geschichte der Dresdner Heide und ihrer Bewohnerschaft.pdf/252

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Zwar brach das Haus in der Zeiten Lauf
Gebrechlich in sich zusammen,
Ein stolzes Gebäude erhebt sich darauf,
Kein Stein scheint dem „Einst“ zu entstammen,
Doch ein kurzer Satz „der wilde Mann“,
Den man am Gasthaus lesen kann,
Gemahnt noch der einstigen Sage,
Vom „wilden Mann“ in dem Hage.

(Nach einer Handschrift. – Verfasser unbekannt.)


IV.
Das schwarze Bild.[1]

Etwas oberhalb des Wasserfalles mündet das Schwarze Bildwasser in die Prießnitz. In dessen Nähe befindet sich auch der Schwarze Bildweg, bei welchem einst das wahrscheinlich aus katholischer Zeit stammende „Schwarze Bild“ aufgestellt war. Auf letzteres bezieht sich folgendes Gedicht:


Tief dunkler Wald – ein Bächlein plauscht
Wie Erd’ und Himmel haben gelauscht,
Wie heiße Sehnsucht ward gestillt
Am schwarzen Bild!

Kein Pfahl, kein Schrein – wie lange her?
’s kam eine Zeit, die litt es nicht mehr.
War’s der Erlöser fromm und mild,
Das schwarze Bild?

Ein Wandrer irrt –, wohin der Pfad?
Ich weiß dir keinen andren Rat:
Geh’ nur, wo des Waldes Träne quillt,
Zum schwarzen Bild!

Welch starkes Wort rauscht durch den Wald
Und kündet von treuer Liebe Gewalt,
Die in den Tod geht, wenn es gilt?
Vom schwarzen Bild! –

(Gedichtet von Th. Schäfer.)



  1. Bunte Bilder, Bd. III, S. 88.