Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag | |
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Schäzler, Schneider, später Spitalmeister, vulgo Zöpflers Alois, als Judenhauptmann.
Marie Ottner, als Engel.
Kunigunde Bruckmüller, als Engel.
Magister Wetzenmayer, als Sänger.
Cantor Vetter, als Sänger.
Polizeidiener Log, als Jude.
Schuhmacher Beuerle, als Jude.
Ein großer Beförderer der Karfreitagsvorstellungen war der Meßner Joh. Gfrereis zu Sct. Johann. Er starb den 30. Juni 1727.
Während der Adventszeit wurden in allen Kirchen und Klöstern die sogen. Krippelein aufgemacht. Die Figuren darin waren schön gekleidet und stellten gewöhnlich die Geburt Christi im Stall zu Bethlehem und die Hirten dar; ferner die Flucht nach Egypten, den Kindermord und die Verdammung Herodes zur Hölle; die Beschneidung Christi; die hl. Dreikönige und wie sie dem Kinde Jesu ihre Opfer darbrachten; wie Jesus als Knabe predigt; Joseph und Jesu zimmern und Maria spinnt; die Hochzeit zu Kana. Es war fast kein Haus in der Stadt, in welchem nicht eine Krippe stund.
Am hl. Abend (Christnacht) thaten die meisten Leute hier eine Jerichorose in ein Glas Wein, worin sie aufgieng. Sie beteten dabei.
Während der Adventszeit giengen Männer und Buben mit einem Stern, den sie immer in eine rotirende Bewegung
Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Selbstverlag des Verfassers, Gmünd 1867, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_ehemaligen_Reichsstadt_Gmuend.djvu/421&oldid=- (Version vom 1.8.2018)