Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag | |
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Schmalzgrube, die geringen Diener voraus, der Bürgermeister hintendrein. Der Gräthmeister trug den eisernen Scepter, der Spitalmeister das Buch. Die ganze Bürgerschaft hatte in Mänteln zu erscheinen, auch die Wittfrauen durften nicht fehlen, Im Hof war eine Art Zelt aufgeschlagen, in welchem sich Sitze befanden. Der Amtsbürgermeister hielt eine Anrede und nahm die Anwesenden der Ordnung nach in Pflicht und Eid. Der Rest des Tages wurde geselligen Unterhaltungen gewidmet.
Am Fronleichnamsfest ritten sie auf den nahen Bergen herum und schoßen öfters. Sie hatten Bortenhüte und bloße Säbel. Mittags um 11 Uhr kamen sie in die Stadt herein und hielten ihren üblichen Umritt.
Am Pfingsttag gieng allezeit der Hirtenbube, ganz in Reisach gebunden, mit einer Kuhschelle in der Stadt herum, um Almosen einzusammeln. Alle Kinder liefen ihm nach und riefen unaufhörlich „Pfingstlimmel!“
hatten wir hier in jeder Gasse, als:
1) Sct. Sebaldi-Kirchweih in der Waldstettergasse,
2) Sct. Georgi-Kirchweih in der Ledergasse,
3) Sct. Salvator-Kirchweih in der Bocksgasse,
4) Spital-Kirchweih beim Spital,
5) Sct. Johannis-Kirchweih,
6) Dominikaner-Kirchweih in der Predigergasse,
7) Sct. Margaretha-Kirchweih in der Rinderbachergasse,
Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Selbstverlag des Verfassers, Gmünd 1867, Seite 429. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_ehemaligen_Reichsstadt_Gmuend.djvu/433&oldid=- (Version vom 1.8.2018)