in Kapps Plane, den zweiten Band, die neuere Geschichte, um diesen Mittelpunkt zu gruppieren.
Behufs Ausfüllung jener thatsächlichen Lücken übernahm Geh. Hofrat Professor Dr. Fr. Zarncke die Erläuterung der erwähnten graphischen Tafeln, deren Ausführung überhaupt schon auf seinen Ideen und den von ihm gelieferten Unterlagen beruhte, Dr. Albr. Kirchhoff die Durchsicht und letzte Revision des ganzen Manuskripts, bei der hier und da noch erforderlichen stilistischen Abglättung auf das bereitwilligste von Herrn Geh. Ober-Regierungsrat Dr. Alfred von der Leyen, dem Schwiegersohn und Neffen Kapps, unterstützt, sowie die Sorge für den Abschluß der noch unvollendeten Kapitel, unter energischer und verständnisvoller Beihilfe des Herrn F. Herm. Meyer, Bibliothekars des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler.
Das Mandat zu dieser eingreifenden Thätigkeit hatte Dr. Kirchhoff gewissermaßen von dem Verstorbenen selbst erhalten; es ist gleichsam ein Vermächtnis desselben. Als Kapp im März des Jahres 1884 das Vorgehen bei der Drucklegung des Werkes mit der Historischen Kommission beriet, hatte er selbst den Wunsch ausgesprochen, daß Dr. Kirchhoff etwaige Bemerkungen u. s. w. auf einen Fahnenabzug eintragen möge, um diese Bemerkungen eventuell einer Erwägung unterziehen zu können. Ob der hiernach von Kapp selbst in Aussicht genommene Meinungsaustausch Einfluß auf einzelne Teile der Arbeit ausgeübt haben würde und welchen – das steht dahin. Jetzt mußte jede etwa abweichende Anschauung oder Auffassung des Herausgebers unbedingt hinter der des Verfassers zurücktreten.
Dagegen erschien es nicht nur erlaubt und zulässig, sondern sogar wünschenswert, noch mancherlei wichtige Daten und Ergänzungen einzufügen, die sich größtenteils aus Dr. Kirchhoffs jüngsten Arbeiten im hiesigen städtischen Archiv ergeben hatten. Dieses Material wäre dem Verfasser zur Verfügung gestellt worden und er hätte es benutzt, falls ihm eine längere Lebensdauer beschieden gewesen wäre, wie er ja auch im Jahre 1884 aus Dr. Kirchhoffs ihm zur beliebigen Benutzung überlassenen Excerpten aus den Akten der sächsischen Bücherkommission nicht weniger als hundert Folioseiten in Abschrift entnommen hatte; sie sollten wahrscheinlich im zweiten Bande Verwendung finden. Aber bei diesen Nachträgen und Ergänzungen ist selbstverständlich nur das benutzt worden,
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite X. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_00.djvu/009&oldid=- (Version vom 1.8.2018)