Seite:Geschichte des Dt Buchhandels 1 09.djvu/016

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vnd Ersuchen mit allem vleys vnd Trewen beysteen. Vnd nichtdestminder, in derselben abwesen, diss alles vnd yedes, also zugeschehen: zu Exequiern, vnd zuuolbringen aus vnserm geheyss vnd beuelich: thut vnd handelt. Daneben gebietet wir allen andern, vnserm vnnd des Reichs: Auch vnnser Erblichen Fürstenthumb vnd Lande, vnderthanen vnd Getrewen. Ernstlich mit disem brief. Das Ir den obgemelten Stenden, vnd Oberkayten, gleich vns selbs, in solichem hilfflich beystendig, gehorsam vnd gewertig seyt, bey vermeydung der angezaygten Penen. Straffen vnd Pussen. Und nach dem die merklich notturfft Erfordert, fürzekumen vnd zuuerhuten. Das des Luthers Bücher, oder Böß Ausszug derselben, so in annderer Namen darjnn seyn, als des Dichters namen nit gemeldet wirdet, außgeen, noch sunst vil annder Bücher, die, als wir mit beschwerung vnsers gemüts, bericht, den Merern tayl, in Deütsch Landen gemacht, vnd Gedruckt, vnd böser leren vnnd Exempel vol seyn, hinfür nit mer geschriben, noch gedruckt werden, damit die Christglaubigen weyter, aus verlesung derselben, nit in grössern Irrfall des Glaubenns, lebenns, vnnd Güeter sytten, fallen vnnd Ergerung. Neyd vnd hass, in Gotes Kirchen, daraus entspringe, wie sich bisher Augenscheinlich erzaygt hat. Daraus täglichs ye lennger ye mer. In Künigreichen, Fürstenthümben, vnd Landen: Aufflauff: Zertrennung, vnd Vngehorsam zubesorgen ist. Demnach soliche schedliche, verderliche sucht außzudilgen. Gepieten wir abermals, mit Rat vnd willen, vnser vnnd des Reichs Churfürsten: Fürsten, vnd Stennde, bey vorgedachten Sweren Penen: Straffen vnd Pussen: Eüch, den selben vnsern vnd des Reychs, vnnd vnnser Erblichen Fürstenthumb vnd Lande, vnderthanen allen vnd Ewer yeden, als Römischer Kayser vnd Erblicher Herr, das hynfür: Ewr kainer, soliche Smach vnd vergiffte Bücher, noch ander zedl oder abschrifften, als die, so vnserm hailigen Glauben Irrsal gepern. Vnd dem, das die heyligen Christenlich kirch bißher gehalten hat, widerwertig sein. Dartzu auch vheinds vnd schmachschrifften: wider vnsern hailigen vater Babst. Prelaten. Fürsten. hohe schulen: vnd derselben Faculteten vnd ander Ersam personen, vnd was jnhaltet: das: so sich von den guten syten, vnd der heiligen Römischen kirchen abwendet: nit mer dichte: schreib: druck: Male: verkauff: kauff: noch heimlich oder offenlich behaltet: noch auch nit drucken, abschreiben oder malen lasse, noch das in kein ander weyse: wie ymmer erdacht werden mag, nit gestat: verhenge noch verschaffe. Deßgleichen gepieten wir ernstlich, bey angezaigten peenen: allen den: so zu der Justicy: verordnet vnd gesetzt sein: das sy alle yetzgemelte schrifften Bücher: zedl: vnd malerey, so bißher gemacht sein: vnd hynfür geschriben: gedrückt: vnd gemalet werden. Sy seyen: wes sy wöllen. Wo man sie findt, durch das gantz heilig Reiche vnd vnser Erblande: jn krafft, ditz vnsers gebots: von vnsern wegen annemen: zerreissen vnd mit offenlichem Feür verprennen. Auch der Dichter: Schreiber: drucker, vnd Maler

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 537. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_09.djvu/016&oldid=- (Version vom 1.8.2018)