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hatten, machten es in der nächstfolgenden Fastenmesse, zwischen dem 18. und 25. März 1570, nur 11 gut. Der Rat behelligte sie nicht weiter, vielleicht weil der Kaiser entweder die ganze Angelegenheit vergessen hatte, oder aus dem Grunde auf sich beruhen ließ, weil er einsah, daß größere praktische Schwierigkeiten mit ihrer Ausführung verbunden waren, als er vorausgesetzt hatte. Von den nachstehenden Buchhändlern haben nur diejenigen, deren Namen gesperrt gedruckt sind, ihre Privilegien nachzuweisen und Verlagskataloge einzureichen für gut befunden; ob sie die verlangten Freiexemplare eingesandt haben, darüber findet sich kein Beleg in den Akten. Im Fastenmeßtermin erschienen aus Frankfurt a. M. Christian Egenolphs Erben, Sigismund Feyerabend und Johann Wolff; aus Basel Balth. Hahn in Gemeinschaft mit Polykarp und Hieronymus Gemusaeus, Vertreter der Firma Oporinus, Peter Perna, Joh. Herwagen, Hieronymus Froben, Eusebius Episcopus und Heinrich Petri; aus Straßburg Josias und Theodosius Rihel; aus Köln Gerwin Calenius für sich und die Erben Quentel, Maternus Cholinus, Theodor Graminaeus, Johann Birckmann und der Kartenverleger Hans Gossel; von Nürnberg für Johann von Bergs Erben Dietrich Gerlach und der Kartendrucker Hans Woldran; von Wittenberg Samuel Seelfisch; von Ingolstadt Alexander Weißenhorn; von Augsburg Isaac Keller für Georg Willer; von Heidelberg Mathias Harnisch und von Mainz Martin Behem. Von Antwerpen werden Christoph Plantin und Cornelius Caimox namhaft gemacht. Dieser letztere, Bürger in Nürnberg, seine Brüder Hubert und Heinrich Caimox. Bürger zu Speyer, und Hans Gossel von Köln zeigten bei ihrer Vernehmung am 18. März 1570 unter anderm an, „das Sy nur ain cosmographische Mappam, So Sy Vniversalem descriptionem totius mundi nennen, Und den 1. Augusti jüngst zu Teyssburg (Duisburg) Cöln under Kays. Mt 14 und der Kön. Mt in Hispanien Privilegio vf 10 Jar nit nachzutrucken, getruckt, So Sy von Gerarden Mercatore Mappentruckher zu Teyssburg, erkaufft.“

Der Rat hatte Maximilian seinen ersten Bericht am 17. November 1569 erstattet. Er war politisch so kurzsichtig, am Ende desselben dem Kaiser eine verfängliche und in der Folge verhängnisvoll gewordene Herausforderung zu stellen, welche die eigentliche Grundlage für die spätere Bücherkommission wurde. Er erklärte nämlich, der ihm gewordene

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 613. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_10.djvu/006&oldid=- (Version vom 1.8.2018)