1) Die Gesamtentwickelung des Buchhandels.
Die feste Linie (–) gibt die Ziffer der Gesamtsumme aller in den Meßkatalogen verzeichneten Bücher an, die gebrochene Linie mit drei Punkten (– · · · – · · · –) den fünfjährigen Durchschnitt, bei den ersten beiden Jahren natürlich nur den zweijährigen. Richtiger wäre es vielleicht gewesen, die Durchschnittslinie als eine Horizontale in gleicher Höhe durch alle fünf Durchschnittsjahre zu ziehen, statt sie austeigen, resp. fallen zu lassen, denn es findet innerhalb dieser Jahre kein Austeigen oder Abfallen statt, sondern alle fünf Jahre sind, da eben die Durchschnittssumme gegeben werden soll, gleich hoch zu denken, und zwar ist das letzte der Jahre das für die relative Höhe maßgebende. Aber das hier eingehaltene Verfahren steht in Übereinstimmung mit dem gewöhnlich beliebten und ist jedenfalls anschaulicher als die balkenförmige Darstellung.
Die erste Zeit bis etwa zum Jahre 1592 bietet wenig Zuverlaß. Im Jahre 1564 liegt nur ein Katalog, der Herbstkatalog vor. Doch war es nicht gestattet, die Ziffer etwa doppelt zu nehmen, da dieser Katalog als der erste keineswegs erst mit Schluß der Ostermesse einsetzt, sondern auch weiter zurückgreift. Auch aus den Jahren 1566 und 1567 ist nur der Herbstkatalog bekannt, und man darf vermuten, daß gar keine Osterkataloge erschienen sind, weil ein Grund für das tiefe Herabsinken der Ziffer nicht erfindlich ist. Bis zum Jahre 1592 sind überdies im „Codex nundinarius“ gar nicht die
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 789. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_A.djvu/033&oldid=- (Version vom 1.8.2018)