Seite:Geschichte des Kölner Stadtarchivs (Leonhard Ennen).djvu/09

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109

Briefe, Register, Abschiede und andere Verfolge, sowohl publica als privata von Reichs-, Deputations-, Visitations-, Stadt-, Kreis-, Münz- und Probationstagen, dann was die gemeine Stadt, ihre Kaufhäuser, Rentkammern, Mühlentafel, Hospitäler, Klöster, Universität und andere politische Sachen betrifft, und Alles confus durcheinander gelegen hat, in sichere Klassen und Kapseln vertheilt und ein Jedes an seinen Ort registrirt.

Endlich habe ich aus vorgenannten Schriften, Protokollen und Handlungen, was sich vor etlichen 100 Jahren zwischen den zeitlichen Erzbischöfen, der Clerisei, dem hohen Gericht und Scheffenstühlen einestheils und dieser Stadt anderntheils für Geschichten, Streitigkeiten und Handlungen unter einem jeden Erzbischofe begeben und verlaufen haben, zusammengebracht und zu 31 verschiedenen neuen Bänden verfassen lassen, darüber auch universales et particulares indices und extractus zum Theil verfertigt.

Es geschieht mir also grosses Unrecht, dass ich ein grösseres Salär empfangen, die Rentkammer beschwert und Nichts dafür gethan haben sollte, da mir doch solches länger nicht, als bis in das dritte Jahr bezahlt und von dem Jahre 1623 bis an heutige Stunde Nichts gegeben worden, da ich doch nichts destoweniger eine gute Zeit darnach die Arbeit fortgesetzt habe.«

Gesundheitsrücksichten und anderweitige Amtsgeschäfte nöthigten Cronenberg, die Arbeit auf einige Jahre zu unterbrechen. Erst am 12. Februar 1627 übergab er dem Rathe »über seine expedirten Stück und Verrichtung ein Verzeichniss und Relation.« Das Rathsprotokoll vom 4. Juli 1629 sagt hierüber: »Herr Bürgermeister Lieskirchen hat referirt: Nachdem dem Herrn Dr. Cronenberg vor etlichen Jahren unter Gewährung eines höheren Gehaltes aufgegeben und anbefohlen worden, eines ehrbaren Rathes Archiv und die weitläufig zerstreute Registratur in eine bequeme Ordnung zu bringen, hat derselbe solchen Befehl, so viel ihm möglich war, ausgeführt und über die vom Feste St. Johannis 1620 bis in das Jahr 1623 expedirten Stücke und seine sonstigen Vorrichtungen am 12. Februar 1627 einem wohlgenannten Rath ein Verzeichniss und Relation präsentiren und vorlesen lassen; und obwohl ehegenannter Herr Dr. Cronenberg dieses Werk, woran einem ehrsamen Rath merklich viel gelegen ist, gern fortsetzen und bis zu Ende ausführen wollte, habe er sich dennoch beklagt, dass bei der Durchsehung

Empfohlene Zitierweise:
Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109. Stuttgart: W. Spemann, 1877, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_K%C3%B6lner_Stadtarchivs_(Leonhard_Ennen).djvu/09&oldid=- (Version vom 18.8.2016)