Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/37

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Nach dieser letzten Messe sey der Cooperator Fischer, ohne daß sie wisse, ob er dazu berufen worden, gekommen, und als er das befragliche Tüchlein gesehen, hab’ er solches den zusammengelaufenen Leuten, worunter Johann Schön und des Christoph Schöns Eheweib mit vielen andern beyderley Geschlechts gewesen, vorgezeiget, sey sodann nach Hause gegangen, habe auch das Tüchlein mit sich nehmen wollen, es aber nicht erhalten können, weil die anwesenden Leute solches vorerst haben sehen wollen.


Actum Nachmittag am nämlichen Datum, und in Besagter Gegenwart.

 Nach diesem Vorgange habe vorgedachte Anna, des Christoph Schöns Eheweib, sich öffentlich erkläret, daß sie ihren Antheil Gelds alsbald hergeben wolle; und wirklich seyen nach einigen Tagen funfzehn Gulden fränkisch in das Euershauser Pfarrhaus gebracht worden,[1] weil sie, Schönin, mit den ihrigen, wie schon gesagt, dieses Geld nicht habe annehmen wollen, sondern dafür nur allein Messen sollten gelesen werden.

 Von dieser Zeit an sey alles ruhig geblieben, und habe sich niemand mehr um die Sache bekümmert, noch weniger seyen Leute zu ihr gekommen, (die Unwahrheit dessen, wie jenes, daß ihre verstorbene


  1. Die ganze Verlassenschaft bestand in fünf und vierzig Gulden Fränkisch.