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1765 den 3. Juni zu Limbach bei Chemnitz; sein Vater war Strumpffabrikant. Er studirte von 1785 bis 1790 in Wittenberg und wurde 1794 den 16. November Diaconus in Großhennersdorf und 1797 fürstlich reußischer Hofprediger und Kirchenrath in Greiz. In Berthelsdorf bis 1803 Pfarrer, wurde er von da als Pastor und Superintendent nach Kolditz und 1808 als Pastor und Superintendent nach Oschatz berufen, wo er den 24. December 1822 starb, nachdem er noch 1817 am Reformationsjubelfeste von der Universität zu Leipzig das Diplom als Doctor der Theologie bekommen hatte. Er war ein sehr beliebter Prediger, der sich hier eines sehr zahlreichen Kirchenbesuchs zu erfreuen hatte und mit der einzigen Tochter des durch seine Briefe über Herrnhut bekannten Pfarrers Frohberger in Rennersdorf verheirathet.

Johann Traugott Blüher, 1803 bis 1811, geboren den 10. Juli 1748 zu Marienberg, war zuvor Pfarrer in Schmerkendorf bei Torgau, dann Pastor in Neudietendorf, in Herrnhut und in dem Brüdergemeindeort Gnadenfeld in Schlesien gewesen; er starb den 21. Mai 1811 und wurde als Glied der Brüdergemeinde auf dem Herrnhuter Gottesacker begraben.

Christian[WS 1] Gottlieb Leupold, seit 1811, wurde in Seidenberg den 14. October 1779 geboren. Er studirte in Görlitz und Wittenberg und war zuerst Hilfsprediger in Dassow in Mecklenburg-Schwerin, 1809 Diaconus in Großhennersdorf und wurde 1811 als Pfarrer nach Berthelsdorf berufen. – Die während seiner nun einundvierzigjährigen Amtsthätigkeit mit dem Innern[WS 2] der Kirche vorgenommenen geschmackvollen Veränderungen, durch welche dieselbe ein so freundliches Ansehen bekommen hat, sind vorzugsweise sein Verdienst; ebenso hat man auch vorzüglich seinen Bemühungen das neue harmonische Geläute zu verdanken[1].

6. Allgemein Kirchliches.

Was zunächst das Vermögen der Kirche betrifft, so ist dieses in neuerer Zeit beträchtlich gestiegen. Während vor 1700 die Einnahmen kaum die nothdürftigsten Ausgaben deckten, so


  1. Diese Nachrichten über die Pfarrer in Berthelsdorf sind zum Theil „Seiferts Beitrag zur Oberl. Presbyterologie“ entnommen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Christan
  2. Vorlage: Innnern
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/65&oldid=- (Version vom 23.3.2019)