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Stadt gelegenen Rammelsberges, läßt die Sage auf folgende Art entdecken:

Kaiser Otto der Große, der in den Gegenden des Nieder- und Vorharzes oft sein Hoflager hatte, war einmal auf seiner Burg Harzburg bei Goslar. Da ritt einer seiner Jäger, Ramm hieß er, aus auf die Jagd. Auf diesem Ritt kam er an den Berg, der nachher den Namen Rammelsberg erhielt und noch jetzt führt. Das Dickicht war so stark, daß er mit dem Pferde nicht durch konnte. Er band es daher an einen Baum, um seinen Weg zu Fuß besser fortsetzen zu können, und ging. Dem Pferde mochte sein Herr aber zu lange ausbleiben, daher es vor Ungeduld stampfte und die Erde wegscharrte. Als nun Ramm nach einigen Stunden zurückkam, erstaunte er, als er unter seines Gauls Füßen die reichsten Erzstufen hervorblinken sah, die es durch sein Scharren und

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)