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so geschieht ihm zwar kein Leid, allein die gesammelten Kleinodien verwandeln sich augenblicklich in eine gewöhnliche werthlose Sache.

So ist es schon Vielen ergangen, welche ein glückliches Ungefähr diese Erscheinung wahrnehmen ließ: z. B. einem Köhler, der, als er durch die Oeffnung einer Felsenwand ging, sich plötzlich in den Tempel versetzt sah, wo er mit Erstaunen einen Altar von gediegenem Golde erblickte. Statt nun davon abzuschlagen, was losgehen wollte, und seine Taschen damit zu füllen, dachte er: es sey doch besser, den ganzen Altar fortzuschleppen, drehte sich um, wollte sich die Gegend genau merken, nach dem Dorfe eilen, um von dem gemachten Funde seinen Bekannten Nachricht zu geben und sie um Hülfe zu rufen; allein da hörte er hinter sich ein entsetzliches Geprassel, weg war die Erscheinung, und wie konnte er den Ort nun wieder finden!

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)