Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/285

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Herr Nickert und der Saaltanz bei Großwirschleben.

Jeder Fluß wird von einem geistigen Wesen beherrscht. Dieß war für unsere Ahnherren eine ausgemachte Wahrheit, wovon sie sich täglich überzeugt fühlten; denn sie empfanden ja den Einfluß eines solchen Wassergottes von guten und von bösen Seiten, sie sahen ihn auch wohl.

Der Flußgott der Saale ist Nickert. Bei Bernburg ist ein kleines Hölzchen, das jetzt der Prinzenwerder heißt, da hat er nicht weit davon in unergründlicher Tiefe seine Wohnung. Er ist zwar ein gutartiges Wesen, übt aber doch gern Schabernack aus. Fährt ein Kahn Strom auf oder ab, worin ein Leichtsinke mit sitzt, so dreht er den

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)