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sagten ihm geradezu, der Hühneresser[1] Markus sey Schuld an seinem Unglück.

Sie erzählten ihm dann, daß sie schon zwei Mal, während seiner Reise nach Halle, einen Mönch auf Händen und Füßen kriechend, hinter Hartungs Scheure gesehen hätten; daß er hier, unter einem dick belaubten Nußbaume so lange wie ein Kalb blöke, bis ihm Ilsabe durch nachgemachtes Hundegebell das Zeichen gebe, oder ihm die Hinterpforte des Hauses öffne. Probst sagte dabei, er habe Markus den Tod geschworen, weil er seinen beiden unverheiratheten Töchtern nachgehe, und der jüngsten geradezu gesagt habe, daß er sie bald in seine Gewalt bekommen wolle. Lange wollte es Hartung nicht glauben, was seine Nachbarn gesehen und gehört


  1. So nennt das Volk in mehrern Gegenden Deutschlands diejenigen, welche die Erbzinse, Rauchhühner u. s. w. einfordern.
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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/312&oldid=- (Version vom 1.8.2018)