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Wasser schwimmen. Die Blume ist weiß oder gelb, und hat viel Aehnlichkeit mit gefüllten Tulpen.

Von allen Erdfällen der Gegend ist kein einziger bei Menschen Gedenken entstanden. Da es nun auch aus ihrer Entstehungsperiode keine Nachrichten darüber giebt, so erzählt man sich Legenden über ihren Ursprung, welche den Mangel an Urkunden ersetzen sollen. Von den Haffrung’schen Seelöchern giebt es folgende:

An dem Orte, wo sie jetzt sind, weideten immer zwei Bauerjungen ihre Pferde. Gegen Abend setzten sie sich gewöhnlich vertraulich beisammen, ihr Abendbrot zu essen, und zu kosen. Einst, als das auch geschah, bemerkte der eine, daß der andere viel weißeres und besseres Brot habe, als er. Er bat, ihm etwas davon mitzutheilen. Jener weigerte sich aber, und sagte:

„Nein, kriegst nichts, ess’ selber gern!“

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)