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für eine Gestalt habe, die solle man auf einem Steine abbilden. Solches Bild des den 4. Oktober 1523 gestorbenen Ritters ist heute noch in der St. Afrakirche zu schauen, nämlich ein Todtengerippe, dem am Halse eine Schlange hängt, während Arme und Beine von Schlangen durchzogen sind.


42) Ein feuriger Drache zieht gen Meißen.
Faust a. a. O. S. 82.

Anno 1551 ist zu Weinböhle bei Meißen ein großes Feuer ausgekommen: aus dem hat man gegen Abend einen großen Drachen über die Elbe gen Meißen ziehen sehen, der lange feurige Strahlen von sich gegeben hat.


43) Die Meißner Hungerrosen.
Faust a. a. O. S. 86. Cur. Sax. 1759. S. 195 sq. Anderes s. b. Kamprad, Leisnig. Chr. S. 596. Dresd. Mag. Bd. I. S. 300.

Bei der Stadt Meißen hat man etliche Male auf Weidenbäumen ein sonderbares Gewächs gefunden, eine Art Blumen an einem langen Stiele, holzfarbig und so hart wie ein Hobelspan. Weil nun jedes Mal, wenn man solches gefunden, ein schweres theures Jahr folgte, hat man jenes die Hungerrosen genannt. Zu Porten bei Dresden und Höllendorf bei Königstein sind im Jahre 1759, dort auf einer Linde, hier auf einer Weide solche Rosen gewachsen, und hat man dies als eine Vorbedeutung langen Friedens angesehen.


44) Die tapferen Weiber von Meißen.
Albinus, Meißnische Landchronica. Dresden 1589. Fol. S. 121.

Am 13ten Septbr. des Jahres 1015 hat Mesico, des Herzogs Boleslai in Polen Sohn, die Stadt Meißen belagert, da gleich Niemand unter den Markgrafen daheim

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)