Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 530.jpg

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vermiethete sich auf ein anderes Vorwerk, aber Ende Juli 1705 hörte es die Stimme des Geistes, welcher sprach: „ich bin vor drei Jahren bei Dir gewesen, und weil Dein gewesener Herr das Geld herausgegraben und gefunden hat, so melde ich es Dir.“ Die Gräßler verlangte es, auch von ihm und zwar auf gütlichem Wege, allein Müller leugnete Alles und gab nichts heraus.


591) Der Mönchsgang in und der Nixentumpf bei Weesenstein.
Mündlich.

Im Schlosse Weesenstein führt hinter der Kirche von dem herrschaftlichen Betstübchen ein Gang nach der Orgelempore, der heißt der Mönchsgang, weil sich da am Tage und des Nachts zuweilen ein Mönch in schwarzer Kutte zeigen soll, der den Kopf unter dem Arme trägt. Was es aber mit ihm für eine Bewandtniß hat, weiß man nicht.

Gleich unter Falkenhain an der Chaussee nach Weesenstein liegt eine sumpfige Wiese, mit Gebüsch bewachsen, und diese war früher ein Morast, wo des Nachts die Nixen tanzten. Obwohl er jetzt ausgetrocknet ist, lassen sie sich doch noch dort sehen: man nennt ihn den Nixentumpf (sic!).


592) Wahlenberichte über die sächsische Schweiz etc. und das Erzgebirge.
Aus einer Handschrift des R. Haupt-St.-Archivs allhier.

Verzeichniß wie Jero und Micha beyde Gebrüder sind ausgezogen zu suchen, wie sie es denn auch gefunden und viel Gold und Silber aus aller Landschaft deutscher Nation nach Venedig getragen, darzu allerley Edelgestein und zu Venedig großen Ruhm damit erlangt.

Wahlenbuch A. 1590 den 13. Februarij durch Herrn Mathias R. München zu Gamitz eigener Handschrift abgeschr.

Wenn Du gehest von dem Schneeberg nach einem Schloß, heißt Wiesenburg, da fleußt ein Wässerlein an demselbigen Berge und das Wässerlein fällt in die Mulde. Von der

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_530.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)