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gegen Sie und die Blume der Welt, Dero verehrungswürdigen Frau Gemahlin, veroffenbaret.

Es war vor kurzem Jedermann hier in der äußersten Bestürzung, wegen der betrübten Nachricht, welche wir neulich von dem jungen Herrn Baron aus Londen bekamen, daß Dero hochfreiherrliches Haus durch den tödlichen Hinritt, Dero Frau Großschwieger-Mutter, der alten Frau Shirley, in die tiefste Trauer wäre versetzet worden. Die fromme selige Dame verdiente es, daß unser ganzes Haus in Thränen schwamm, da diese schreckende Zeitung ankam. Der gnädige Herr trug mir sogleich auf, ein Condolenzschreiben, welches, wie ich hoffe, Eu. Excellenz durch den Herrn Baron, wird eingehändiget worden seyn, in seinem Namen aufzusetzen. Ungeachtet dieser hohe Todesfall, sich bereits vor drei Jahren ereignet hat; so glaubte doch weder mein Herr Patron noch ich, daß es zu späte wäre, desfalls eine Condolenz abzulegen. Wir wissen, daß, obgleich die äußerliche

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/163&oldid=- (Version vom 1.8.2018)