Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/91

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Amalia. Plagen Sie doch meine redliche Tante nicht! Sie besitzt das beste Herz. Sie ist um Sie wegen der Reise besorgt.

v. N. Die Sorge kann sie sparen. Komm ich glücklich zurück, so soll sie eine neue Saloppe und ganz neuen Casper kriegen. Alsdenn wirst du aussehen, wie die Marquise von Pompadour.

Kunigunda verneigt sich vor ihrem Bruder.

Amalia. Mich müssen Sie nicht vergessen, Herr Vetter, ich bin eine starke Liebhaberin von welschen Galanterien.

v. N. Ihnen will ich den Jeronimo mitbringen, wenn ihn Niclas recht auscuriren kann. Die Partie wär so uneben nicht: habe ich erstlich Clementinen weg, so läßt sich ihr Bruder vielleicht überreden, und begleitet mich hieher.

Amalia. Ja, das wär vortreflich! Alsdenn wollten wir schon bekannt werden. Allein, ich möchte doch nicht gerne einen Mann, der schon so viel Maitressen gehabt hätte.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/91&oldid=- (Version vom 1.8.2018)