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fein, wenn man immer von sich selber spricht; sie wollen es aber nicht besser haben, und also bin ich gezwungen, ihnen die merkwürdigsten Auftritte meines Lebens bekannt zu machen. Zu der Zeit folgte ich meinen alten Grundsätzen, ich dachte, ich wäre kein Mann von Ehre, wenn ich seine Händel hätte, und wenn mich Niemand beleidigen wollte, so wurde ich der angreifende Theil. Unter andern lag ich einmal zu Padua auf Werbung. Die Studenten machen dort viel Unheil und jedermann fürchtet sich für den jungen Laffen. In der Nacht kann Niemand auf der Straße gehen, ohne zu befürchten, daß man von ihnen angegriffen wird. Ich nahm mir vor, die Buben zu züchtigen und die öffentliche Ruhe wieder herzustellen.

Der Baron. Ein großmüthiger Entschluß!

v. N. Ich stellte mich des Abends unter einen bedeckten Gang. Ein Haufe lüderlicher Brüder sahen mich von ferne, und erklärten mich in ihren Gedanken schon für eine

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)