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XXIII. Brief.
Das Fräulein v. W. an das Fräulein v. S.
den 2 Novembr.

Ich bitte Sie tausendmal um Vergebung, mein Schatz, ich habe Sie wider meinen Willen schrecklich beleidiget, oder glaube doch, daß Sie es leichtlich als eine Beleidigung ansehen könnten: ich habe einen Brief erbrochen, der Ihnen zugehöret. Verdammen Sie mich aber nicht durch ein übereiltes Urtheil, ich bin unschuldig! die Aufschrift ist an mich. Sehen Sie? Vermuthlich rührt dieses aus einem unglücklichen Versehn des Verfassers her. Doch das ist nicht mein Verbrechen alleine, über so etwas, daran der Zufall Antheil hat, können Sie mit mir nicht zürnen: aber was werden Sie sagen, wenn ich gestehe, daß ich den Brief auch gelesen habe, vom Anfang

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/256&oldid=- (Version vom 1.8.2018)