Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/287

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Seite. Da er mir nicht mit Ehrerbietung zuvor kommen und mich fragen wollte, warum ich ein so verdrüßlich Gesichte machte; so sagte ich es ihm recht deutlich, daß ich über einer gewissen Begebenheit, die mir heute zugestoßen, sehr empfindlich wäre. Nun schien es, als wenn er seine Unachtsamkeit wieder einbringen und mir alles auf einmal aus den Augen lesen wollte. Ich wies ihm die Briefe, und erzählte die Unterredung mit dem Verwalter, er erstaunte über meine Geschichte. Ich entdeckte ihm meine Gedanken von der Sache, er hörte mich an, ohne ihnen beizufallen, noch sie zu verwerfen. Er überdachte alle Umstände nochmals reiflich und mit solcher Aufmerksamkeit, daß ich glaubte, den Herrn Pitt vor mir zu sehen, wenn er Krieg und Frieden wägt. Er erklärte den Major gleichsam durch einen Machtspruch für unschuldig, endlich gefiel es ihm, auch seine Gründe diesfalls anzuzeigen. Er glaubte, daß eine so niederträchtige Handlung dem Charakter des Herrn v. Ln. zuwider sey; er versicherte zugleich, daß er seine

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/287&oldid=- (Version vom 1.8.2018)