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zu haben: aber ich kann mich des Scherzes so wenig dabei enthalten, als Tante Kunigunde der Thränen; doch diese werden die Sache nicht mehr verbessern, als sie mein Scherz schlimmer macht. Sie würden selber mit lachen, wenn Sie hier wären. Es werden nicht Anstalten zu einem Duell gemacht, sondern zu einem Kriege. Wenn das Faustrecht noch im Schwange gienge, so glaubte ich, der Major hätte meinen Oncle befehdet, mit 30 reißigen Knechten gegen ihn auszuziehen. Es werden alle Schwerdter, Degen und Pistolen, in ganz Kargfeld zusammen gebracht, daß man, im Fall der Noth, eine Rotte Knechte damit bewaffnen könnte. Man sagt mir, daß mein Oncle im Begriff sey, einen Boten an Ihren Herrn Vater abzuschicken. Ich bekomme dadurch eher als ich vermuthete, eine Gelegenheit, Ihnen meinen Brief einhändigen zu lassen. Damit Sie aber doch bey den kritischen Umständen, worinnen sich mein Oncle befindet, nicht ganz ruhig seyn mögen: so will ich Sie nur daran erinnern, daß Sie die erste Gelegenheit

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)