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Fenster das Leben gerettet hätte; oder wie andere glauben, weil mir dieser Tag einmal besonders glücklich müßte gewesen seyn. Diese letztern urtheilen nicht unrecht, ob sie gleich niemals haben errathen können, worinne dieses Glück eigentlich bestanden. Es ist Zeit, daß ich die Neubegierde der Welt vergnüge, und öffentlich gestehe, daß die glückliche Begebenheit, deren Andenken ich jährlich an diesem Tage erneure, keine andere ist, als Ihr Geburtsfest. So bald ich nur von Ihrem Herrn Vater das Notificationsschreiben erhielt, daß ihm seine Gemahlin mit einem wohlgestalten Fräulein beschenket, durchdrang mich eine solche lebhafte Freude, die noch größer hätte seyn können, wenn ich selbst ein Papa worden wäre, und wie ich damals meine Feldzüge noch nicht verwunden hatte, und eben an einer Krankheit sehr hart darnieder lag: so faßte ich den Entschluß, durch eine außerordentlichen Handlung, wenn ich ungefehr den Weg alles Fleisches gehen müßte, meinen Namen in guten Andenken zu erhalten,

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)