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II. Brief.
An Herrn Grandison Baronet, von Herrn Lampert Wilibald, der freien Künste Magister.
Kargfeld, den 15 Nov.

Daß der Rabe ein Rabe bleibt, wenn man ihm auch gleich alle schwarze Federn ausrupfen wollte, und daß ein lasterhafter Mensch, dem das Laster zur andern Natur geworden ist, ein Bösewicht bleibt, wenn die Tugend auch gleich alle ihre Reizungen anwendet, ihn zu bessern: solches ist eine betrübte aber unumstösliche Wahrheit. Ein unedles Metall läßt sich durch die Kunst in ein edlers verwandeln; aber bei einem bößartigen Gemüth ist alle Kunst verlohren. Lassen Sie, hoher Gönner, zur Erläuterung dieser Wahrheit den Rittmeister Salmonet als ein Beispiel dienen, und erlauben Sie großgünstig, daß ich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)