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Torfin, du edler Held,
Zu den Walküren gesellt,
Stiegst mir zur Rettung herab,
Als schon wühlte mein Grab
Hel, das finstere Weib! –

Und ihr Beiden vereint,
Herzensbruder und Freund,
Kräftig an Schild und Speer
Dämpftet des Königs Heer,
Mir zu thun kein Leid! –

Island tauchte in der Ferne auf. Er durfte sein Vaterland jetzt wieder betreten; denn die drei Jahre seiner Verbannung, mit denen er einst fürs Skegge’s Totschlag bestraft war, waren vorüber.

Im Skagafjord landeten sie, ziemlich weit östlich von Bjarg, dem Edelhofe seines Vaters. Gretter nahm sofort ein Pferd und ritt heimwärts. Hier hatte sich inzwischen der Familienkreis um einen Spätling vermehrt. Ein vierter Sohn, den man Illuge genannt hatte, war den Eltern geboren.

Asdis streckte dem heimkehrenden Gretter beide Hände warm entgegen, auch Asmund Haerulang empfing ihn viel freundlicher, als der Abschied gewesen war. Atle aber, der den Betrieb des Hofes jetzt mit dem Vater leitete, sah zu dem jüngeren Bruder, dem der Ruf seiner Heldenthaten bereits vorangeeitelt war, mit Bewunderung hinauf.

Gretter war unbestritten auf Island, wie in Norwegen der stärkste Mann, trotz des jugendlichen Alters von 17 Jahren, die er zählte.


Kapitel 14.

Auf Oedunsstaetten.

Seit jenem Ballspiele, an dem einst der Vierzehnjährige teilgenommen, waren nun drei Jahre vergangen. Die damaligen Teilnehmer, unter denen Gretter der jüngste gewesen, waren bereits Männer geworden, und saßen einige schon selbständig auf ihren Höfen.

Empfohlene Zitierweise:
Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/77&oldid=- (Version vom 1.8.2018)