Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 124.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Da beflügelte das Flügelroß noch mehr seinen Flug, und zog vollends vorüber. Aber die blasse Jungfrau neigte sich weit herab nach ihnen, und warf vorüberziehend etwas herab. Adelbert neigte sich, und hob einen goldenen Schlüssel auf, und zeigte ihn seinem Freunde, und beide freueten sich des freundlichen siegverheißenden Zeichens.

Sechstes Kapitel.

Als am andern Morgen die Lerchen sich in die Lüfte schwangen, ihr Morgenlied zu singen, hatte Adelbert das seinige schon längst erschallen lassen durch Flur und Wald, und ritt nun schon ferne von der Stadt mit seinem Freunde, Herrn Groß Ott, der Küste des Meeres zu. Dort angelangt, bestiegen sie noch selbigen Tages ein segelfertiges Schiff, das bestimmt war nach Aegypten zu segeln, um eine Ladung Waaren aus jenem Lande zu holen. Ein günstiger Wind blähete die Segel, und man lichtete fröhlich die Anker und stach in die hohe See. Da glitt der Kiel des Schiffs leicht über die Fläche des Wasserspiegels hin, und Adelbert saß mit Herrn Groß Ott auf dem Verdeck, und sah von Tage zu Tage die Küsten des Landes, an denen sie längs hinsegelten, ferner und ferner verschwinden, und bald sahen sie nichts mehr als Wasser und Himmel. Da geschah es eines Morgens,

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)