Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 130.jpg

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den schönen Palmenwäldern vorbei, wo hier und da schon auf den kleinen Anhöhen die kleineren Pyramiden sich erheben, da sahen sie zur Rechten hinauf endlich die hohe Cheops-Pyramide stehen, und beschlossen, dahin sich zu wenden. Und sie betraten den langen Damm, der hinauf zur Anhöhe führt, und kamen mit müden Rossen an der Pyramide an. Da standen sie an dem ungeheuern Baue, und staunten daran hinauf, und Groß Ott freute sich höchlich über die Ausführung eines so kühnen Unternehmens.

Indem gewahrte Adelbert im Herumgehen um die Ecke der Pyramide eine Oeffnung in der Mauer, und sprach zu Groß Ott: „O, werther Herr, der Abend dämmert schon im Nilthale, und die Sonne bescheint auch nur noch die Spitze des großen Baues, die Nacht kann nicht fern mehr sein, und bis wir ein wirthliches Dach unter den Fremden fänden, das möchte wohl lange dauern. Auf keinen Fall finden wir ein solch königlich hohes, als das hier. Laßt uns darum die Nacht hier zubringen. Ich gewahre hier einen Eingang, und dafern uns der Nachtthau unter Dach treibet, so können wir ja immer da hineinsteigen.“ Das war recht nach Groß Otts Sinne, und er willigte freudig ein. Da ließen sie ihre Rosse von Leuthold wieder hinabführen in das Thal, damit sie dort ihr Futter fänden; sie selbst aber blieben oben bei der Pyramide. Damit sie aber im Nothfalle

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)